Im Tierpark Chemnitz ist eine neue seltene Amphibien-Art eingezogen, der Loja-Beutelfrosch. Insgesamt vier Tiere kamen Anfang Januar aus dem
Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe nach Chemnitz. Karlsruhe und Chemnitz sind die einzigen Einrichtungen europaweit, die diese Art halten.
Beutelfrösche verdanken ihren deutschen Trivialnamen der Tatsache, dass die erwachsenen Weibchen ihr Gelege in einem Beutel auf dem Rücken tragen. Bei Tieren aus der Gattung Gastrotheca, wozu auch der Loja-Beutelfrosch gehört, ist die Bruttasche nach hinten geöffnet. Mit Hilfe dieser Bruttasche trägt das Weibchen die Eier bis zur Entwicklung zu Kaulquappen und setzt sie dann in ruhige oder fast stehende Gewässer.
Der Loja-Beutelfrosch hat sein Verbreitungsgebiet in Ecuador, allerdings ist das stark fragmentiert. Klimaveränderungen, die Lebensraumzerstörung durch den Menschen, aber auch der Einsatz von Pestiziden setzen der Art schwer zu. Die Bestände des Loja-Beutelfroschs nehmen deutlich ab. Aus diesem Grund wird die Art seit 2016 auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten der IUCN als gefährdet eingestuft – der mittleren von drei Gefährdungskategorien.
Umso wichtiger ist das erfolgreiche und koordinierte Nachzüchten von solch bedrohten Tierarten, vor allem, da Amphibien als die am meisten bedrohte Wirbeltierklasse weltweit gelten. Der Tierpark Chemnitz leistet mit seinen regelmäßigen Nachzuchten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt diverser Arten und möchte mit seiner Expertise auf dem Gebiet der Amphibienhaltung und –zucht auch zur Arterhaltung des Loja-Beutelfroschs beitragen.