Obwohl es sich bei den beiden Bullen um Brüder handelt, werden diese getrennt gehalten, da Anoas strickte Einzelgänger sind. Außerdem sind beide mit jeweils über 20 Jahren schon recht betagt.
Anoas sind die kleinsten der heute noch existierenden Wildrinder. Sie sind auf der Insel Sulawesi beheimatet und kommen in zwei Arten vor. Neben den Tieflandanoas gibt es noch die Berganoas. Bei den Anoas tragen beide Geschlechter nach hinten gerichtete Hörner, die vorwiegend innerartlichen Ritualkämpfen dienen, aber auch anderen Lebewesen gefährlich werden können.
Wie alle Tierarten mit einem kleinen Verbreitungsgebiet sind Anoas besonders von menschlichen Eingriffen in die Natur betroffen und daher stark bedroht. Besonders der Verlust des Lebensraumes sowie die Bejagung setzen der Art zu. Der Bestand in der Wildbahn wird noch auf rund 2500 Tiere geschätzt.
Der Tierpark Chemnitz beteiligt sich bei den Tieflandanoas ebenfalls am Erhaltungszuchtprogramm, allerdings nicht durch Nachzuchten. Im Masterplan ist die Haltung von Anoas nicht mehr vorgesehen, aber solange in dem Bereich keine Umstrukturierungen stattfinden, werden die Gehege genutzt. Sie sind für die Haltung von zwei Tieren gut geeignet, für Nachzuchten fehlt aber der Platz. Der Tierpark Chemnitz unterstützt also mit der Haltung von zwei älteren Tieren, die nicht mehr für die Nachwuchs sorgen sollen oder können, das Zuchtprogramm, da so in anderen Einrichtungen Platz für neue Zuchtpaare und deren Nachwuchs geschaffen wird.
Foto: Jan Klösters