Primatenkleinkinder sind Traglinge, die sich häufig und in den ersten Lebenstagen fast ausschließlich am Körper der Mutter aufhalten. Daher ist derzeit das Geschlecht des Neuankömmlings noch nicht bekannt.
Erst im Mai dieses Jahres kam eine 18köpfige Gruppe Dscheladas, auch Blutbrustpaviane genannt, vom Naturzoo Rheine in die neue Anlage im Tierpark Chemnitz. Sie leben in einer für Dscheladas typischen Sozialstruktur. Eine Gruppe besteht aus einem erwachsenen Männchen und mehreren miteinander verwandten Weibchen sowie deren Nachwuchs. Daneben sind auch reine Junggesellengruppen möglich.
Dscheladas haben keine feste Paarungszeit. Die Paarungswilligkeit signalisieren die Weibchen dadurch, dass sich u. a. ihr namengebender Brustfleck leuchtend rot färbt. Nach einer Tragzeit von gut sechs Monaten wird meist ein einzelnes Jungtier geboren, das anfangs dunkler gefärbt ist als die älteren Kinder und die Erwachsenen. Es wird anderthalb bis zwei Jahre lang gesäugt. Weil die Brustwarzen bei den Weibchen sehr dicht beieinanderstehen, können die Jungtiere gleichzeitig an beiden Brüsten saugen. Diese Besonderheit findet man unter den Primaten nur bei den Dscheladas.
Nachdem die ehemalige Schneeziegen-Anlage nach dem Ableben des letzten Tieres im November 2020 leer stand, nahm sich der Förderverein „Tierparkfreunde Chemnitz e. V.“ dem Umbau-Projekt zu einer Dschelada-Anlage an. Insgesamt gibt es deutschlandweit nur sechs zoologische Einrichtungen, die diese Tierart zeigen. Der Tierpark Chemnitz ist die erste und einzige Einrichtung in Sachsen.