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Foto: M. Wagner

Im Wildgatter Oberrabenstein sind zwei Luchse geboren worden

Anfang Juni gab es eine freudige Überraschung im Wildgatter Oberrabenstein. Das erst seit März dieses Jahres zusammenlebende Zuchtpärchen bei den Karpartenluchsen hat zum ersten Mal Jungtiere bekommen.

Kuder Frey lebt erst seit diesem Jahr, genauer gesagt seit dem 17. März, im Wildgatter. Er kam damit erst zum Ende der Ranzzeit, die bei Luchsen zwischen Februar und März liegt. Geboren ist er am 23. Mai 2021 im Wildkatzendorf Hütscheroda. Mit seinem Alter von knapp zwei Jahren war zudem auch nicht sicher, ob er schon geschlechtsreif ist.
Fähe Leonie ist im Mai 2015 im Naturpark Bayerischer Wald zur Welt gekommen und seit 2016 in Chemnitz. Sie hat im Wildgatter Oberrabenstein bereits Nachwuchs zur Welt gebracht.
Nach 72 Tagen Tragzeit wirft die Luchsin zwei bis fünf Jungtiere an einem geschützten Platz. Diese sind bereits behaart, aber die ersten knapp 14 Tage blind. Sie werden ausschließlich von der Mutter betreut, von der sie die ersten fünf Monate gesäugt werden. Sie bleiben bis zum nächsten Frühjahr bei der Mutter, danach versuchen sie ein eigenes Revier zu finden. Luchse sind Einzelgänger. Der Kuder beteiligt sich daher auch nicht an der Aufzucht der Jungen.
Bei den Luchsen im Wildgatter handelt es sich um die Unterart Karpartenluchs. Diese zeichnet sich – wie der Name schon erahnen lässt – durch ihr Verbreitungsgebiet in den Karpaten aus.
Wegen seiner weiten Verbreitung gilt der Eurasische Luchs (Lynx lynx) als Art nicht als gefährdet. Einzelne Unterarten sind bzw. waren dagegen in weiten Teilen Europas ausgestorben. Mittlerweile versucht man diese wieder einzubürgern, so auch in Deutschland. Derzeit gibt es bei uns ca. 130 ausgewachsene Luchse, weshalb die Art hier als stark gefährdet einzustufen ist.
Umso wichtiger ist die erfolgreiche Nachzucht solch gefährdeter Tierarten. Gleichwohl ist die Aufklärung der Bevölkerung eine wichtige Aufgabe zoologischer Einrichtungen. Ob sich der Luchs langfristig wieder bei uns ansiedelt, hängt auch stark von der Akzeptanz der Menschen ab. So sollen z. B. Aktionstage wie der „Internationale Tag des Luchses“ am 11. Juni eines jeden Jahres dafür sensibilisieren, dass die größte heimische Katze weiterhin streng geschützt werden muss, wie man sich für ihren Schutz einsetzen kann und wo die Tiere mittlerweile wieder heimisch sind.