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Foto: Jan Klösters

Babyboom bei den Rothirschen im Wildgatter Oberrabenstein

In den vergangenen Monaten hat es im Wildgatter Oberrabenstein einen regelrechten Babyboom bei den Rothirschen gegeben.

Nachdem im Mai bereits zwei Kälber geboren wurden, sind im Juni noch zehn weitere dazugekommen – so viele wie noch nie zuvor im Wildgatter.

Der Zeitraum (Mai und Juni) entspricht der typischen Setzzeit beim Rotwild. Die Tragzeit beträgt achteinhalb Monate. Entsprechend findet die Brunft von Mitte September bis Mitte Oktober statt. In der Regel wird auch nur ein Kalb geboren.
Aktuell besteht das Rotwild-Rudel im Wildgatter Oberrabenstein aus 37 Tieren. Die Geschlechter der Jungtiere sind noch nicht bekannt. Sie werden bis in den Spätsommer gesäugt, gelegentlich auch noch den ganzen Winter über. Erst im Herbst kann man möglicherweise einen etwas dickeren Kopf bei den Hirschkälbern erkennen – das ist aber ein eher unsicheres Merkmal. Eventuell deuten sich die Stirnzapfen – die sogenannten Rosenstöcke – an, auf denen später das Geweih sitzt.

Wie bei den meisten Geweihträgern tragen auch bei den Rothirschen nur die Männchen ein Geweih. Dieses wird jedes Jahr neu gebildet und dient in erster Linie als Blickfang zum gegenseitigen Erkennen. In der Brunft kommt es dann auch zu ernsthaften Geweihkämpfen zwischen ebenbürtigen Rivalen. Von Ende Februar bis in den April werfen die Hirsche ihr Geweih ab. Im Alter von 11 bis 13 Jahren trägt der Hirsch sein stärkstes Geweih. Jedoch sind die Anzahl der Enden eines Rothirschgeweihs kein Altersmerkmal. Hirschkühe sind geweihlos und werden deshalb „Kahlwild“ genannt.

Rothirsche sind nach den Wisenten die größten wildlebenden Landsäugetiere in Deutschland. Von allen Geweihträgern haben sie weltweit das größte Verbreitungsgebiet. Aufgrund ihrer jagd-, aber auch kulturhistorischen Bedeutung werden sie in vielen zoologischen Einrichtungen gezeigt. Trotz dieser Bekanntheit gibt es immer wieder Menschen, die das Reh für ein weibliches Rotwild halten. Rotwild wird allerdings zu den Echten Hirschen gezählt, das Rehwild dagegen zu den Trughirschen. Hierbei handelt es sich um zwei verschiedene Unterfamilien innerhalb der Familie der Hirsche.